Prozesstheologie

Die Prozesstheologie ist eine neuere Denkrichtung vorwiegend nordamerikanischer Theologie. Sie steht in enger Beziehung zur metaphysischen Prozessphilosophie von Alfred North Whitehead (1861–1947), die dieser insbesondere in den Werken Wie entsteht Religion? und Prozess und Realität entwickelt hat.

In der Prozesstheologie wird die Welt als ein ständiger kreativer Prozess des Werdens und Vergehens aufgefasst. Der Grundzusammenhang der Welt ist das Ereignis, keine unveränderlichen Substanzen. Es gibt keine dauerhaft stabilen Objekte, sondern graduell mehr oder weniger stabile Ereigniszusammenhänge, die in einer relationalen Beziehung zueinander stehen. Gott ist in dieser Sicht das konkrete Ereignis, in dem sich alles Geschehen verwirklicht, die bewegte Gesamtheit des Existierens.[1]

  1. Roland Faber: Gott als Poet der Welt. Anliegen und Perspektiven der Prozesstheologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, S. 75–76.

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